Wasser!!! - der Dan Viljoen Park in Windhoek
Nach einem Frühstück, das wir seit einer ganzen Weile mal wieder zu uns nehmen konnten, ohne diverse Campingutensilien aus- und wieder einräumen zu müssen, und das wir um so mehr genossen, machten wir uns auf den Weg in den Dan Viljoen Park vor den Toren der Stadt.
Unterwegs machten wir noch einen kurzen Stopp, um uns mit Wasser für die Wanderung einzudecken. Wegen des recht milden Klimas und in Hinsicht auf das zu tragende Gewicht überzeugte ich Tom davon, dass eine Anderthalbliterflasche reichen würde. Ein schwerer Fehler!
Im Park, der gerade umgebaut wurde und nur teilweise zugängig war, hatten wir uns einen etwa 8-10 Kilometer langen Höhenweg vorgenommen. Startpunkt war an der Parkrezeption und die erste Etappe des Weges führte durch ein trockenes Flussbett. Danach folgten wir der sehr gut sichtbaren Beschilderung und dem immer wieder gut auszumachenden Weg. Ich hatte mich schon gewundert, war mir die Beschilderung doch als eher schlecht in Erinnerung.
Der Grund offenbarte sich bald, denn nach etwa 5 Kilometern trafen wir weit von unserer eigentlichen Wanderroute nahe dem Parktor auf die einzige Straße des Parks.
Also zurück und den eigentlichen Weg gesucht. Und zurück mussten wir ein ganzes Stück, eigentlich fast den gesamten Weg.
Der Grund für unseren Umweg war so simpel wie ärgerlich. Waren wir doch der deutlich sichtbaren Markierung gefolgt, die den noch zu bauenden Wanderweg beschildern sollte und dann wohl einer Serviceroute gefolgt. Die eigentliche, noch gültige, Markierung bestand aus weiß getünchten Bewährungsstahlstäben, die in den Boden gerammt waren und gegen die neuen Markierungen ziemlich unscheinbar wirkten.
Nach dem Irrweg waren wir schon ziemlich k.o., das Wasser war fast alle und der eigentliche Weg lag noch vor uns.
Der Wanderweg an sich ist allerdings wirklich reizvoll. Er zieht sich über die Spitzen mehrerer Berge, von denen aus man schöne Aussichten auf die Stadt hat und von Zeit zu Zeit trifft man auf die im Park lebenden Tiere wie Gnus, Zebras, Warzenschweine, Giraffen und Paviane.
Für uns war der Weg wegen des bald ausgetrunkenen Wassers und der unerwartet stark brennenden Sonne eine echte Herausforderung. Als wir endlich das Rezeptionshäuschen wieder erreichten und den Wanderweg hinter uns hatten, konnten wir kaum noch laufen. Mein Durst war so groß, dass ich sogar auf der einzigen öffentlichen Toilette Wasser aus dem Hahn trank. Was solls- der Urlaub war eh fast vorbei und eine eventuelle Magenkolik würde uns definiv keinen Urlaubstag mehr kosten.
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, für die lieben Daheimgelassenen noch das eine oder andere Geschenk zu erstehen und vor allem Fleisch und Getränke für den heutigen Abschlussgrillabend im Kashima zu besorgen.
Dieser Abend war dann auch wirklich ein würdiger Abschluss unserer tollen Reise. Die beiden absolut lieben, interessanten und ziemlich verrückten Herbergswirte sind eine so tolle Gesellschaft, dass wir echt Spaß hatten!
Morgen abend würde unser Flieger schon wieder gen Deutschland abheben und unseren einmaligen Urlaub jäh beenden. Betäubt lässt sich Abschiedsschmerz wesentlich besser ertragen...
Worte des Tages
Bist Du Dir sicher, dass wir hier noch richtig sind?
Was ham wer heute gelernt?
...dass 2 Flaschen Wasser besser gewesen wären
Toms famous last words
Der letzte Tag Afrika.
Nachdem wir unsere Campingausrüstung wieder in Ordnung gebracht, allen überflüssigen Krempel in der Mülltonne und Taschen für den Heimflug vorbereitet hatten, ging es noch auf eine „kurze“ Wanderschaft in den Dan Viljoen-Nationalpark.
Ich hatte mich dummerweise überzeugen lassen, dass anderthalb Liter Wasser reichen würden. Irgendwann hatte ich vor Durst von dieser Wanderung so dermaßen die Schnauze voll, dass ich unfairerweise meinen Bruder für diese Misere verantwortlich machte. Vielleicht war er es ja auch, auf jeden Fall war ich sau froh, wieder bei unserem Auto zu sein und aus dem Wasserhahn der Toilette genug zu trinken, dass ich mich wieder einigermaßen wohl fühlte.
Nachdem wir uns dann wieder etwas regeneriert hatten, ging es zum Shoppen. Neben den obligatorischen Mitbringseln aus dem Crafts Shop machten wir halt an einem sehr schönen Weinlokal mit einem einmaligen Blick über die Dächer von Windhoek. Ich denke, das war ein schöner Vor- Ausklang unserer langen Reise.
Der eigentliche Ausklang der Reise war jedoch der wirklich wunderbare Abend mit unseren Herbergsleuten, der mich für diesen Abend vergessen ließ, dass morgen all das hier zu Ende sein würde.
Seine Afrikareise mit einem Braai, einigen Gin Tonic, nicht gezählten Bieren und anderen Sachen an die ich mich nicht mehr erinnern kann und natürlich zahlreichen Reiseerzählungen zu beenden, ist ein mehr als würdiger Abschied!
War einfach toll, von Anfang bis Ende!!
=> 5 of the Little Five der Namib , 3.5 of the Big Five, 4.5 of the Dangerous Six