Flug nach Windhoek
Hier beginnt nun unser Reisebericht vom Oktober / November 2022.
Ich freue ich mich über Mitleser und Mitreisende, die unser Namibiaabenteuer noch einmal mit uns erleben möchten. Unsere diesmalige Route wird uns von Windhoek aus kurz nach Süden Richtung Sossusvlei, von dort wieder nördlich via Swakopmund und Etosha in den Caprivi bis zu den Victoriafällen führen. Es gibt einiges an Fotos, wobei ich leider längst nicht der gute Fotograf bin, der ich gern wäre und mich einer Menge weitaus besserer gern geschlagen gebe.
Willkommen an Bord und genießt die Show!
Irgendwie konnte ich es bis zum Abflug immer noch nicht so recht glauben: zu viele Monate und Jahre habe ich damit zugebracht, mir diese Reise auszumalen, mich und die Mädels darauf vorzubereiten und einfach ein bisschen zu träumen. Mehr war einige Jahre lang nicht drin.
Seit 8 Jahren bin ich mit den Kindern „alleinerziehender Vater“ und es war schon Jahre lang klar, dass das einmal unser „großes Ding“ wird – unsere Reise durch Namibia.
Die Vorbereitungen waren aufwändig. Klar war, dass wieder der Caprivistreifen im Norden des Landes bereist werden sollte. Dieser ist aber Malariarisikogebiet. Folglich spielten Impfungen, Prophylaxen und ähnliches eine Rolle in den Monaten vor Abflug, Corona war immer noch ein Glücksspiel und die Reiseregeln für Alleinreisende mit Kind sind im südlichen Afrika nicht ganz ohne. Geburtsurkunden, Passkopie, notariell beglaubigtes Affidavit ließen uns die Inneneinrichtung diverser deutscher Ämter und Notare näher kennenlernen.
Laaaaaange Rede – kurzer Sinn – nun ging es also ENDLICH los! :)
Die Routenplanung war ein Kompromiss, der die folgenden Überlegungen beinhaltete
- Orte, die unbedingt bereist werden sollten: a.) den Etosha, b.) das Sossusvlei c.) den Caprivistreifen
- Die tägliche Fahrstrecke sollte für mich als alleinigen Fahrer jeweils bequem machbar sein. Auch, wenn mal etwas schief gehen und die Nacht wenig Schlaf bieten würde.
- Camping mit Dachzelten war klar – alles andere mach ich irgendwann als Pensionär!
- Als unverhandelbares Zugeständnis für die Erlaubnis der Mutter der Mädels: wo möglich meiden von ungesicherten Unterkünften in der Nähe großer Orte und KEIN Camping mit potentiellen Prädatoren oder anderem Getier vor dem Zelt. Diese Regeln waren klar und eisern.
- Definitiv kein Losstarten nach der Landung, sondern ausschlafen in Windhoek und Beschaffen der noch für die Campingreise nötigen Utensilien in der Hauptstadt
- Überhaupt galt immer -trotz aller Abenteuerlust und Sehnsucht nach Wildnis- ich hatte die alleinige Verantwortung für die zwei mir wichtigsten Menschen und würde jeden Schritt daran messen.
So, genug der Vorworte – wir flogen also mit Eurowings von Berlin via Frankfurt nach Windhoek und plötzlich war alles wahr und real, wir saßen im Flieger und überflogen erst das Mittelmeer, dann die Sahara, Zentralafrika und Angola und landeten schließlich in Windhoek.
Über den Flug gibt es nicht allzu viel zu sagen – Holzklasse ist eben Holzklasse und das Essen sah aus, als hätte das Bugrad des Fliegers es überfahren und schmeckte etwa so, als ob dieses darauf auch einige Wochen geparkt hatte.
Das übliche halt...Wer fliegt schon gern? Aber der Urlaub war es 1000 mal wert!
Adias Senf und Nellis Ketchup:
Teeniekind: Papa erzählt: "Ich hab die Flüge gebucht"
Die Vorbereitungen begannen also, ich wusste von Anfang an, dass es für Papa ein Herzensprojekt war und auch ich freute mich schon seit seinen ersten Andeutungen auf die Reise.
Ich weiß mitlerweile wie viel Arbeit und Zeit in der Planung gesteckt und bin erstaunt wie lückenlos er das alles alleine bewältigt hat.
Mein erstes Problem ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Ich hasse Spritzen. Und wäre es mir nicht so peinlich hätte ich mir Sicherheit geschrien als die Ärztin mit der ersten Nadel in meinen Arm pickste.
Im Nachhinein war es natürlich halb so schlimm.
Das wäre also schonmal überstanden...
Was Koffer packen angeht war ich schon immer entspannt: "Einen Tag vorher wird schon reichen.", und machte mir garkeinen Stress damit.
Anders als Papa, der, was mir erst im Nachhinein klar war, natürlich an einiges mehr denken musste als wir.
Naja, im Endeffekt haben wir alles irgendwie in 3 große Rucksäcke gesteckt und sind los. Auf nach Afrika!
Bereits im Vorhinein haben wir viele, mal mehr mal weniger spannende, Vorträge von unseren beiden Eltern gehört, was unsere Sicherheit anging, ich die Flug- und Reiserroute hatten wir ausführlich besprochen, so dass wir genau wussten was auf uns zukommt.
Dachten wir zumindest.
Es war mein erster Langstreckenflug und ich sag euch ganz ehrlich... mein Bett wäre mir lieber gewesen. Aber als ich 3 Uhr nachts dann mal verstanden habe, wie man die Sitze im Flugzeug nach hinten klappt, habe ich eigentlich recht gut geschlafen. Mein mitgebrachtes Kissen war aufjedenfall das beste Handgepäcksteil, das ich dabei hatte. Geschlafen habe ich immerhin bis die Lautsprecher um 5 verkündeten, dass es nun Frühstück gäbe.
Naja, so ist das nunmal, ich hab es mir aufjedenfall deutlich schlimmer und unbequemer vorgestellt.
Denn der Po von Papa war der einzige der weh tat.
Prä-Teeniekind: Schon als Papa uns erzählte, dass die Flüge gebucht waren, wussten meine Schwester und ich, dass die nächsten Wochen stressig würden, da mein Vater sich diesen Urlaub schon gewünscht, als ich noch nicht mal ein Gedanke war.
Nach unzähligen Arztbesuchen, um die benötigten Impfungen zu bekommen saßen wir endlich im Flieger nach Namibia .
Es war mein erster Nachtflug und dadurch leicht beängstigend, jedoch deutlich besser als erwartet. Nach einem überraschend gutem Abendbrot bekam ich sogar ein bisschen Schlaf, um dann geweckt zu werden um Frühstück zu bekommen.
Das Frühstück , welcher Ähnlichkeit zu Harry Potters Geburtstagstorte, auf der Hagrid gesessen hatte. schmeckte sehr ...interessant... .