Tiere, Tiere , Tiere, Tiere - auf Pirschfahrt im Etosha, erster Tag
Hinweis: für unsere Zeit im Etosa werde ich nicht jede einzelne Begegnung mit der großartigen Tierwelt beschreiben, sondern mich auf einige wenige interessante beschränken. Ich hoffe sehr, dass die Bilder im Großen und Ganzen für sich selbst sprechen und die Begeisterung, die Ehrfurcht und ein bisschen die Unfassbarkeit der Situation transportieren können.
Gleich nach dem Aufstehen, noch vor dem Frühstück, hatten wir unsere erste tierische Begegnung des Tages. Und zwar eine, die zumindest für mein Prä-Teeniekind zu denen gehört, an diese sich sicherlich lange erinnern wird.
Wir hatten am Vortag in der Dunkelheit ein paar ungekochte Nudeln aus Versehen auf den Boden fallen lassen und sie in der Dunkelheit nur notdürftig mit dem Fuß zur Seite gewischt. Am Morgen machte sich eine kleine Schar Damara-Borstenhörnchen darüber her und verputzte die Spirelli mit offensichtlichem Genuss.
Ich mag diese Tiere seit unserer ersten Begegnung und auch für die Mädchen waren sie etwas Besonderes. Wie sie häufig beobachtend und fast frech am Wegrand stehen und die Touristen zu beobachten scheinen, ist aber auch gar zu putzig.
Begleitet wurden die Hörnchen übrigens von einem Schwarm Siedelweber, die sich um die Nudelstückchen balgten. Offenbar die letzten Bewohner des windschiefen Nestes in dem Baum neben unserem Parkplatz.
Eine weitere, im Nachhinein (!!!) ganz witzige, Begebenheit ereignete sich am Rand der Etoshapfanne.
Dort trabte ein Nashorn relativ entspannt vor sich hin und wurde bei unserer Ankunft bereits von einigen Touristen in ihren Autos beobachtet.
Was in solchen Situationen relativ häufig passiert, ist, dass die einzelnen Autos sich ein wenig im Weg stehen. Damit auch jeder eine halbwegs gute Sicht durch die Lücken im Strauch- und Baumwerk auf die Tiere hat, muss man sich auch mal etwas zuparken.
So standen wir also und beobachteten und konnten mit den Autos nicht vor und nicht zurück, zumindest vorläufig.
Irgendwann hatte das junge Nashorn allerdings die Nase, auf dem sein Horn thronte, offenbar voll vom Schaulaufen für Touristen und tat seinen wachsenden Unmut in Form eines beeindruckenden Scheinangriffs auf das ihm am nächsten stehende Auto kund.
Das Problem dabei war, dass das am nächsten stehende Auto ausgerechnet das meine war.
Da ich nicht unbedingt herausbekommen wollte, ob das Nashorn beim nächsten Mal auch nur einen Scheinangriff ausführen würde, oder sich am Blech des ihm immer noch am nächsten stehenden Autos abarbeiten wollte, hätte ich mich gern aus dem Knäuel der Autos herausgearbeitet.
Was nicht ganz einfach ging und in Anbetracht der Brenzligkeit der Situation bei mir mit offensichtlicher Nervosität verbunden war. Sehr zum Amusement der südafrikanischen Touristen neben mir...
Die saßen in ihrem Auto und haben sich ziemlich scheckig gelacht. Na toll... Aber erstens war wie gesagt mein Auto das in Frage kommende, zweitens sucht mal auf der Videoplattform Eures Vertrauens nach "rhino attacking" und drittens fällt mir gerade keine weitere Ausrede ein...
Auf unserem Weg entlang der Rande der Etoshafanne begegnete uns noch eine ansehnliche Herde Elefanten und, nun ja, Begegnungen mit Elefanten sind immer Begegnungen mit Elefanten. Viel gibt es nicht, was da drüber geht.
Und abends am Wasserloch Halali rundeten ein Trupp Hyänen und wieder ein paar Nashörner die Sichtungen des Tages ziemlich anständig ab. Viel besser geht's nicht!
Allerdings war es diesmal nicht perfekte Ende eines wunderbaren Tages, der sollte noch ein kleines Nachspiel haben.
Diesmal waren die Regen und Gewitterwolken leider nicht nur am Horizont sondern ziemlich genau über uns. Mein Prä-Teenie-Kind hat ja, wie schon geschrieben, einen gesunden Respekt vor Blitzen und hat sich deswegen nachts in die Sicherheit der Fahrgaszelle von Dumbledore zurückgezogen. Nun war es bei diesem Auto so, dass sich die Tür automatisch nach einer gewissen Zeit verriegelte, wenn alle Türen zu waren und, was uns neu war, die Alarmanlage scharf schaltete.
Als also die Lütte friedlich eingeschlafen war und sich irgendwann im Traum begann zu bewegen, ging -mitten auf dem nächtlichen Parkplatz- die Alarmanlage des Autos los.
Eh wir in unserer Schlaftrunkenheit mitbekommen haben, dass das tatsächlich unser Auto war, was da so hupte und dann die Lütte den Schlüssel auch noch gefunden hatte und auf den Gedanken kam, dass sie nur das Auto per Fernbedienung aufmachen musste, um die Alarmanlage zu stoppen, war sicherlich der ganze Parkplatz wach.
Das Ganze wäre sicherlich nicht so schlimm gewesen wenn Prä-Teeniekind nicht auf die Idee gekommen wäre, einfach den Schlüssel in das Schloss zu stecken und sich wieder zum Schlafen auf die Rücksitzbank zu legen.
Was wir nicht wussten, aber bald erfahren sollten: Schlüssel ins Schloss stecken reicht nicht. Unsere Parkplatzweckaktion wiederholte sich wenig später also noch einmal...
Was dann die Lütte dazu bewog, dass die Angst vor den Blitzen nicht so groß war, wie die vor einer dritten Huprunde.
Es war allerdings eindeutig so, dass unsere nicht die einzige Töne der Alarmanlagen in dieser Nacht waren. Der ganze Parkplatz musizierte bald an diesem, bald an jenem Ende...
Was ham wer heute gelernt?
Dumbledore hat eine Stimme...eine laute...
Gedanke zum Tag:
„Sonst leg Dich halt ins Auto, Schatz, wenn Du Angst hast!“ - Ich zum Prä-Teeniekind , um auf ihre Gewitterangst zu reagieren. Tolle Idee!!!
Adias Senf und Nellis Ketchup:
Soon to follow!