titelTierauge
2022

Rolling, rolling, rolling, von Kasane nach Rundu 634km, ca. 6 3/4 Stunden (plus Grenzkontrolle)

Heute war ein Tag mit ziemlich viel Auf und Ab. Einerseits war es der Tag, an dem wir den Rückweg begannen, wir würden unsere Namibia-Reise langsam aber sicher abschließen.
Andererseits war es auch der Tag, an dem wir auf unserer langen Autofahrt entlang der schnurgeraden Straße von Kasane nach Rundu wieder einige interessante Erlebnisse hatten.

Nach einer Nacht mit echt schlechtem Schlaf (wenn ich mit dem Gedanken schlafen gehe, dass ich morgen möglichst ausgeschlafen und wach sein muss, stellt sich Schlaf eher zögerlich ein...) und der Hitze des Tages war ich sehr müde und hatte es schwer, wach und konzentriert zu bleiben, während ich am Steuer saß.
Die Hitze liegt wie ein Gewicht auf Augenlidern und Geist und die Strecke geht wirklich immer, immer und immer nur geradeaus...
Doch es war ja auch eine unserer letzten Strecken im Land und ich wollte unbedingt noch ein paar der letzten Eindrücke dieser wunderschönen Reise mitnehmen.
Allerdings sehnt man sich irgendwann doch nach den alle 10 Kilometer erscheinenden Schildern, die die Entfernung zum nächsten Ort countdownmäßig herunterzählen.
Diese lange Strecke war so nicht geplant gewesen und Ergebnis unserer Last-Minute-Umplanung in Kongola, aber der Tag an den Victoriafällen gestern war es allemal wert!

Irgendwo auf der hunderte Kilometer langen Strecke hielten wir dann noch an einem Crafts Market an der Straße an. Hier konnte man schöne handgefertigte Kunstwerke aus Holz und anderen Materialien erwerben. Die Mädchen fanden ein tolles, handgeschnitztes Warzenschwein für ihre Mama und mich hielt nur der Gedanke an unser begrenztes Fluggepäck von weiteren Erwerbungen ab.

Während wir weiterfuhren, sahen wir viele Esel, Rinder und Ziegen am Straßenrand und in den umliegenden Dörfern.
Dazu gilt die (ziemlich optimistische) Regel: Esel bleiben stehen, Kühe kann man nie wissen und Ziegen haben Jungtiere, die häufig in allerletzter Minute einen Harakiri-Satz vor das Auto machen. Und man möchte NICHT in der Einsamkeit des Caprivi dem Besitzer einer Ziege erklären müssen, dass das Tier jetzt eher flach ist...). Also piano und voorsichtig!
Trotzdem war eine schöne Abwechslung, die Tierchen zu beobachten, während wir durch die weiten Landschaften des Caprivis fuhren. Zum Glück hinterließen die gutsten nur Eindruck bei uns und nicht auf der Motorhaube, alles ging gut und irgendwann war auch der Weg geschafft. Diverse vorab auf das Telefon heruntergeladenen Hörspiele der Drei Fragezeichen trugen zu einer Verkürzung des Weges bei.

Insgesamt war es ein langer und anstrengender Weg, aber es es war eben auch ein Weg durch wunderbare Landschaften, vorbei an den typischen Caprividörfern und durch mehrere Nationalparks. Somit war es trotz aller Anstregung auch ein Weg zum genießen und ein Weg voller Afrikaromantik.

Unsere Unterkunft bei Rundu, das Mukuku in Rundu, war großartig und wir hatten wieder einen wundervollen Abend am Ufer des Cubango. So einen Abend, bei dem ich irgendwie immer das Theme von "Jenseits von Afrika" im Ohr habe, wenn ich an ihn zurück denke.

Trotz "Nur-Fahrerei" ein Tag, der sich nicht hinter den anderen Erlebnissen dieser Reise verstecken musste!

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