Nach Kongola ca. 2 1/2 Stunden, 217km
Bevor wir zum Tag kommen, muss hier noch kurz ein nächtliches Erlebnis geschildert werden. Gegen 3 Uhr nachts erwachte ich von verdammt nahe klingendem Elefantengeräusch. Trompeten und dieses typische ultratiefe Bassbrummen, mit dem die Tiere kommunizieren. So ein trompeten klingt nachts verdammt nah und Bassgeräusche lassen sich eh nicht orten. Ich hatte also keine Ahnung, wie weit die Tiere entfernt waren. Anderes Flussufer oder am oder gar im Camp - keine Ahnung. Bei der Gelegenheit fiel mir der Kofferraum voller Orangen und Äpfel ein und ich wusste, dass so etwas keine gute Idee ist, wenn Elefanten in der Nähe sind. Nicht nur ein Auto wurde schon durch Elefanten auf Matchboxgröße gefaltet, weil die Tierchen an im Kofferraum vergessenes Obst wollten. Ich leuchtete also vorsichtig mit der Taschenlampe um das Zelt - nichts zu sehen. Raus aus dem Zelt, Obst eingesammelt und im Müll der benachbarten leeren Parzelle entsorgt.
Ging gut, aber ich war froh, den Reißverschluss des Zeltes wieder hinter mir schließen zu können. Das sind dann wohl regelmäßig Ereignisse, bei denen jeder denkt: "Wie kann man nur so blöd sein". Hätte mich draußen ein übersehenes Hippo gefaltet, hätte jeder gedacht, was der Depp da auch draußen zu suchen hatte. Wäre Dumbo doch nah gewesen, hätte jeder Experte das Obst natürlich fix entsorgt. Wie man's macht, macht man's falsch...
Die heute zu fahrende Strecke war mit knapp 3 Stunden verhältnismäßig übersichtlich und so hatten wir genug Zeit, vorher noch den Mahango-Teil des Bwabwata-Parks zu besuchen und vor allem vor dem Aufbruch den ziemlich coolen Pool des Ngepi Camps zu nutzen.
Pooltechnisch blieb das Teeniekind leider außen vor - ihr Badeanzug war leider in dem nie angekommenen Rucksack und den ihrer Schwester nach ihr zu Benutzen war irgendwie keine Option. Schade! Denn wer kann schon von sich behaupten, in Sichtweite von Krokodilen und Nilpferden im Kavango gebadet zu haben - im abgetrennten Bereich zwar, aber immerhin. Hatte für mich ein bisschen was von Hai-Käfigtauchen.
Erfrischt und mit einem Tränchen im Auge verließen wir das Ngepi-Camp und fuhren zum Mahango. Die Sichtungen dort waren nicht unbedingt spektakulär, die üblich verdächtigen Huftiere halt und eine Menge Vögel. Dennoch ein lohnenswerter Besuch, schon, weil man die beeindruckenden Baobabs durchaus gesehen haben sollte.
Am frühen Nachmittag machten wir uns auf richtung Kongola, zum Camping2Go der Namushasha River Lodge (Gondwana).
Die Unterkunft stellt großzügige, fest installierte Zelte, die mit einer gemauerten Terrasse, einer Außenküche und vor allem richtigen Betten und einem echten Badezimmer ausgestattet sind. Quasi Camping für Leute, die nicht wirklich campen wollen. Für uns war es als quasi feste Unterkunft als Abwechslung auf der Campingtour vorgesehen. Und es war tatsächlich auch sehr gemütlich. Auch hier zeigten Spuren von Hufen und Hippofüßen, dass mit nächtlichem Besuch zu rechnen war.
Es wurde langsam dunkel und wir waren recht unvorbereitet - Kongola war gedanklich als quasi feste Unterkunft geplant und ich hatte entsprechende Ausrüstung, vor allem Feuerholz schlicht nicht mehr auf dem Zettel gehabt. Aber zum Glück konnten wir solchiges an der Rezeption der Lodge erstehen und als die Flammen fröhlich loderten, kehrte langsam Entspannung ein.
Eigentlich war für morgen und übermorgen das Livingstone Camp als Station vorgesehen. Irgendwie hatte ich es beim Planen allerdings vollkommen übersehen, dass dieses Camp nicht umzäunt und quasi draußen in der Wildnis war. Ein versprochenes No-Go gegenüber der Mutter der Mädels im Gegenzug der Reiseerlaubnis.
Also beschlossen wir umzuplanen. Wir würden morgen nicht Richtung Camp fahren, sondern weiter Richtung Kasane/Botswana und von dort einen Tagesausflug zu den Victoriafällen unternehmen. Aus der Not eine Tugend!
Was ham wer heute gelernt?
...dass Feuerholz auch dann eine gute Idee ist, wenn man nicht darauf sein Futter zubereiten will.
Gedanke zum Tag:
„Don't pee in the pool or you'll have it later in your coffee“ Mein Lieblingsschild im Ngepi Camp
Adias Senf und Nellis Ketchup:
Soon to follow!