Ein interessanter Ort – vom Etosha nach Grootfontain 1:50 Stunden, 170km
Hätte man noch ein, zwei Nächste im Etosha bleiben können - klar und immer! Ganz egal, wie lange man dort war, der Abschied fällt irgendwie immer verdammt schwer.
Um es uns ein bisschen zu erleichtern, hatten wir für heute nur die Ministrecke vom Etosha zur Maori Gästefarm bei Grootfontain geplant und konnten so noch bis zum späteren Mittag im Park bleiben. Die Sichtungsfee war uns wieder geogen, in der verbleibenen Zeit trafen wir nochmals auf eine Löwin und -meine absoluten Lieblingtiere- Elefanten.
Am späten Mittag hieß es dennoch “Goodbye Etosha” und auf nach Grootfontain. Dort angekommen erledigten wir ein paar Einkäufe, die Vorräte waren nach dem Etosha ganz schön aufgebraucht. Den Supermarkt unserer Wahl, hatten sich zwei einheimische Jungs als ihr Revier auserkoren, in dem sie mit wilder Parkwächterei und Bettelei ihr “Unwesen trieben”. Das machten sie auf so aufdringliche und unnachgiebige Art, dass die Mädels recht schnell die Nase voll vom Ort hatten und eindringlich auf dem Verlassen des selben bestanden. Also ab zur Maorifarm.
Die lag nur ein kleines Stück außerhalb der Stadt und war schnell erreicht. Der Farmer, der uns in Empfang nahm, begrüßte uns im schönsten Hessisch und gab uns ein paar Infos über die Unterkünfte. Davon gäbe es zwei Sorten: einfache Dreierzimmer und etwas komfortablere Hütten für je 2 Leute. Da wir zu dritt waren, buchten wir uns in erstere ein und fanden ein sehr einfaches Zimmer mit drei Pritschen und Gemeinschaftsdusche vor. Da mir die Mädels ob der Einfachheit des Quartiers und vor allem ob der “interessanten Nachbarschaft” (draußen war ein Auto mit einem Gast vorgefahren, dem vom Farmer aus dem Auto geholfen werden musste, weil er offenbar zu tief in zu viele Gläser geschaut hatte – keine Ahnung, wie der Mann unfallfrei hierher fahren konnte.) spontan die Freundschaft kündigen wollten, ging ich noch einmal zum Farmer, um auf die gehobeneren Hütten abzugraden. Der redete mir das jedoch aus und gab uns anstelle dessen den Schlüssel für eine eigene Dusche mit Bad. Ich war’s zufrieden, die Mädels widersprachen auch nicht mehr und so beließen wir es.
Trotz der Einfachheit war diese Station eine der eindrucksvollsten der Reise. Wie wir später im Gespräch schnell merken sollten, sind die beiden Farmbetreiber nämlich wahnsinnig interessante Menschen. Beide sind vor Jahrzehnten aus Deutschland eingewandert und beeindruckten mich durch ihre -fast landesuntypische- Weltoffenheit, Großherzigkeit und ihr soziales Engagement für die Einwohner des benachbarten Townships. Conny, die Farmerin, betreibt unter anderem mehrere Suppenküchen, wo sie besonders den Kindern regelmäßige Mahlzeiten bietet und ist auch sonst mit Feuer und Eifer dabei, das Leben der Nachbarn in der "Lokasie" zu verbessern. Beeindruckende Menschen!
Im Gespräch verflog der Nachmittag nur so und wir gingen recht früh zu Bett, da morgen wieder eine längere Strecke (nach Divundu) auf uns wartete.
Beim Abendessenbereiten hatten wir noch einen beinahe-Unfall, der richtig böse hätte enden können.
Ich hatte einen neuen Campingkocheraufsatz auf die Gasflasche geschraubt (quasi eine Herdplatte, die direkt aufgeschraubt wird, ohne Rückschlagventil oder ähnliches) und übersehen, dass am unteren Ende noch Folienreste von der Verpackung den Durchfluss des Gases blockierten.
Beim Anzünden fing das Gas folglich nicht oben an der Platte Feuer, sondern unten, direkt an der Gasflasche.
Um schlimmeres zu verhindern musste ich praktisch durch die Flamme durchgreifen, um den Gashahn wieder zudrehen zu können. Flammenentharte Unterarme mit gesunder Röte inklusive...
Was ham wer heute gelernt?
Es ist eine saublöde Idee, dem einen Bettler Geld in die Hand zu drücken und DANACH zu fragen, ob die beiden teilen würden…
Nein, würden sie nicht. Überraschung!
Gedanke zum Tag:
„Wenn ich aus meinem Auto ausgestiegen bin, hat das gute Stück ja nunmal schon 99 Prozent seines Wertes verloren.“ - Conny im Gespräch über mögliche Kriminalität in der Gegend. Eine SEHR gesunde Einstellung, wie wir fanden.
Adias Senf und Nellis Ketchup:
Soon to follow!