Tag 1 – Flug nach Windhoek
Endlich, endlich, endlich war es wieder so weit – nach monate- und jahrelangem Warten, Sehnen und sich schließlich vorfreuen sollte heute nun endlich wieder der Flieger gen Namibia abheben.
Einmal haben wir unseren gebuchten Flug canceln müssen und die Aussicht, doch noch reisen zu können war schon einmal in weite Ferne gerückt. Um so mehr freuten wir uns auf die unendlichen Weiten Namibias mit ihren vielen, vielen wunderbaren Erlebnissen, die auf uns warteten.
Diesmal war ich aber nicht wie bisher mit meiner Ex unterwegs, sondern reiste in Begleitung meines Bruders. Gründe hierfür gab es gleich mehrere: einmal wollten wir diesmal richtigen Männer-Abenteuerurlaub mit Camping und richtig draußen im Busch machen.
Startpunkt unserer Reise war in diesem Jahr nicht Südafrika. Wir haben uns aufgrund des engen Zeitfensters und der Reiseplanung via Botsuana dafür entschieden, von und nach Windhoek zu fahren. Die Fluggesellschaft unseres Vertrauens, die uns nonstop nach Namibia bringen würde, war Air Namibia – neben der LTU eine der beiden einzigen Alternativen, die Windhoek von Deutschland aus anfliegen. Man hatte ja schon viel gehört von verschobenen oder gecancelten Flügen, brennenden Triebwerken und anderen speziellen Abenteuern, die die Flieger mit dem Flamingo bieten sollten. Andererseits ist Air Namibia eine der wenigen Fluggesellschaften ohne Abstürze in der zivilen Luftfahrt und wir hatten nicht vor, diese Statistik zu verschlechtern.
Außerdem soll es sich angeblich um bei der Lufthansa gecharterte und durch diese gewartete Flugzeuge handeln und darüber hinaus würde halt eh alles schon gut gehen.
Das Innere des Fliegers war dann aber (zumindest für durch die einschlägigen europäischen Flieger verwöhnte Deutsche) eher ernüchternd. Die Maschinen sahen aus, als hätten sie im Vorleben bei der Lufthansa die ersten Kapholländer in die Kolonien geflogen. Ich habe noch nie ein Flugzeug gesehen, bei dem Röhrenmonitore aus der Decke kamen. Sitze , Wandverkleidungen usw. setzten den Eindruck fort.
Und leider wirkten die Sitze nicht nur gewöhnungsbedürftig aufs Auge, sondern auch auf die Körperstellen, die mit ihnen unmittelbar zu tun hatten.
Nach ca. 2 der 9 Stunden Flugzeit hatten diese die Sitze dann auch über und begehrten schmerzhaft die Trennung von ihnen.
Aber was soll's – letztlich ist Holzklasse in jedem Flieger Holzklasse und die lockenden Erlebnisse, die auf uns warteten, ließen uns geduldig ausharren.
So etwas wie Schlaf stellte ich dennoch nicht wirklich ein.
Toms famous last words
Ich mag das Fliegen nicht. Nicht dass ich Angst hätte oder der Maschine oder dem Piloten nicht vertrauen würde (Wer mit einer Stewardess im Arm, ner Flasche Whisky in der Hand und 3,0 Promille kein Flugzeug fliegen kann, wird eh für den Job nicht genommen), ich finde die Langeweile an Bord und die für einen fast Zweimetermann doch recht beengten Platzverhältnisse einfach unerträglich. Naja, neun Stunden Tortur für einen Urlaub nimmt man dann doch meistens in Kauf. Mit ein paar frisch gereichten Gin Tonic (Aus rein medizinischen Gründen, Stichwort: Malariaprophylaxe) wurde die Sache erträglicher. Prost!