Kleine Kätzchen – Etosha Nationalpark Tag 6
Der heutige Tag brachte wieder einen "Umzug" mit sich – nämlich denin die Unterkunft im Camp Okaukuejo. Damit hätte nwir dann alle drei Camps des Parks und vor allem deren vom Camp nach Toresschluss zugänglichen Wasser löcher ausgetestet.
In der Nähe der Wasserstelle Goas lief keine fünf Meter neben der Straße ein Löwenweibchen. Zwar hatten wir uns schon fast an die hier im Park doch etwas häufiger anzutreffenden Großkatzen gewöhnt, doch waren Sichtungen so nah am Weg und v.a. so gut in (Foto–)Schussposition doch noch immer ein besonderes Erlebnis.
Dann wollten wir heute die westlich des Camps Okaukuejo gelegene, verhältnismäßig wasserlocharme Gegend des Parks erkunden. Neben zwei doch sehr abgelegenen Wasserlöchern versprach die Landkarte hier einen "Märchenwald" (fairytale forest), eine Ansammlung seltener und wohl skurril aussehender Bäume, die an eine solche Phantasiewelt erinnern sollte. Kurz gesagt: sollte das, was wir an der auf den Karten verzeichneten Stellen gefunden haben, tatsächlich der fairytale forest gewesen sein, so empfanden wir den als nicht soooo spektakulär. Es kann aber durchaus sein, dass wir wieder mal buchstäblich den Wald vor Bäumen nicht gesehen haben und nur einer etwas ungenauen Karte aufgesessen sind.
Auch die Sichtungen an den Wasserlöchern Okondeka und Wolfsness rechtfertigten den doch recht weiten Umweg nicht. Außer ein paar Antilopen, Zebras und einem einsamen Elefanten gab es nicht allzu viel zu sehen.
Andererseits waren hier auch nicht so viele Besucher unterwegs und so konnten wir die Einsamkeit und die Schönheit der Gegend doch deutlich ungestörter genießen als im Rest des Parks.
Und eine besonders lustige Begegnung hatten wir auf dem Rückweg dann auch noch. Neben der Straße waren wieder die drolligen kleinen Borstenhörnchen zusehen und wir hielten an, um ein besonders nah am Wegesrand stehendes Exemplar zu beobachten. Der Kleine nutzte unseren Halt aber dazu, unter dem Boden unseres Autos Schutz vor der erbarmungslos brennenden Sonne zu suchen. Gaaanz vorischtig, in der Hoffnung den kleinen Kerl nicht zu überrollen, fuhren wir ein kleines Stück vorwärts. Der Kleine fand das gar nicht so lustig und schaute sich verdutzt und überaus verwundert um, wo denn sein Sonnendach geblieben war.
Gekrönt wurden die Sichtungen dieses Tages dann noch völlig unerwartet ganz in der Nähe des Camps Okaukuejo.
Dort lag, diesmal direkt auf der Straße ein sehr junges Löwenweibchen und ruhte.
Ganz nach dem Motto: "Eine Königin sitzt, wo sie sitzt und steht auf, wenn es ihr beliebt.".
In diesen Momenten, keinen Meter entfernt von einem doch nicht so ungefährlichen Tier, hofft man doch sehr auf die kluge Behauptung der Verhaltensforscher, dass Raubtiere Menschen im Auto nicht als Konservenfutter, sondern als Bestandteil eines großen Tieres ansehen. Glücklicherweise sollten sie Recht behalten. Als ein Auto mit Zeltanhänger vorbei fuhr, lief ihm das offensichtlich noch sehr junge und verspielte Tier ein paar Meter nach, offensichtlich enttäuscht, dass das große "Autotier" nicht mit ihm spielen wollte.
Trotzdem dies schon unsere dritte Reise durch Afrika und unser immerhin 20. Tag in einem Nationalpark war " so dicht haben wir noch keinen Löwen gesehen.
Das Camp Okaukuejo stellte sich für uns in erster Linie als deutlich größer und bevölkerter und damit als weit weniger sympathisch als die anderen beiden dar. Tierbeobachtungen an dem gar nicht mal so schlechten Wasserloch, an dem sich Giraffen, Nashörner und Elefanten einstellten, machten wegen der Touristenmengen um das selbe keinen wirklichen Spaß. Dafür funktionierten die Braaistationen tadellos und wir ließen es uns an unserem letzten Abend im Etosha schmecken.