titelTierauge
2004

Tag 2: Kapstadt - Vredendal       (ca. 300km)

Da waren wir also - zurück im gelobten Afrika!
Endlich wieder den Boden unseres Traumkontinentes unter den Füßen waren wir froh den Flieger verlassen zu können. Denn trotz des wirklich guten Service, den wir an Bord genießen durften, ist so ein Übernachtflug doch keine besonders angenehme Erfahrung.

Wir sind dann erst mal, nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen und die Grenzformalitäten hinter uns gebracht hatten, zum Schalter von Europcar gegangen, um unseren Mietwagen zu übernehmen.
Hier erwartete uns dann die nächste angenehme Überraschung dieses Urlaubs: Europcar hatte für uns einen Wagen parat, der ganze zwei Klassen über der eigentlich gebuchten - und bezahlten - Klasse lag; einen Renault Megane Automatik mit Klimaautomatik und Tempomat. Und besonders die Schaltautomatik sollte unseren Aufenthalt im Etosha noch angenehmer gestalten, als erhofft!
Dann haben wir uns noch ein Handy an einem der vielen entsprechenden Schalter geliehen - eine gute Alternative übrigens für all diejenigen, die nicht ihr teures Handy von zu Hause mitnehmen wollen. Kostenpunkt (2004): 1€ pro Tag inklusive Versicherung.

Und da war es wieder, unser Problem - hatten wir doch wegen unseres ausgefallenen eigentlich gebuchten Fluges erst mal keine reservierte Übernachtung mehr.
Die Probleme, ein Zimmer vor Ort am Flughafen zu bekommen, hatten wir jedoch völlig überschätzt!
Lagen doch überall Werbebroschüren diverser accomodations bereit und so war es tatsächlich ein leichtes, eine solche mittels unseres neuen Leihhandys zu reservieren.
Wir entschieden uns für die Melkboomsdrift Lodge in Vredendal, genauer zwischen Vredendal und Lutzville.
Das ist eine wirklich schicke Lodge, die in einem ehemaligen Bauerngehöft errichtet wurde und deren einzelne Zimmer an die jeweiligen Zimmer eines solchen Bauernhofes angelehnt sind: es gibt z.B. den "Pferdestall", das "Wohnzimmer", die "Küche", den "Heuschober" und unseres - das "Schulzimmer".

Dass die Fahrt von Kapstadt nach Vredendal kein Zuckerschlecken war, kann wohl jeder verstehen - zu müde ist man nach einem Nachtflug und zu ungewohnt war uns nach einem Jahr Abstinenz der Linksverkehr.
Aber da wir zu zweit waren und jeder von uns als Fahrer für das Auto eingetragen war (wichtig!!!), nahmen wir auch diese Hürde mit vereinter Kraft und erreichten schließlich die Melkboomsdrift Lodge, wo uns schon die Besitzerin erwartete. Es handelte sich um eine freundliche, vielleicht etwas exzentrische nette Dame (nur "Frau" passt hier einfach nicht).

Eine kurze Ruhestunde und eine Dusche später beschlossen wir, dass es trotz aller Müdigkeit schade gewesen wäre, unseren ersten Tag dieses Jahr auf südafrikanischem Boden im Hotel zu verbringen.
Zudem gab es in der Nähe eine kleine Weinkooperative und zwei Kurorte am Atlantischen Ozean. Also fuhren wir noch einmal los, um uns einen schönen Nachmittag zu machen.
Die Weinkooperative in Lutzville erwies sich als echter Glückstreffer. Die Preise waren mehr als erträglich und der Wein war so wie ich ihn mag: kraftvoll, fruchtig und vor südafrikanischer Sonne nur so strotzend. Besonders empfehlen sich der Cabernet Sauvignon und der Shiraz -meine Lieblingsweinsorte-.

Weiter ging es an das Atlantikufer. Hier ließen wir uns beim Muscheln- und Steinchensuchen den Ozeanwind um die Nase blasen.
Spätesten hier würde jeder eines besseren belehrt, der sich unter "Afrika" nur heiße Wüsten und wilden Dschungel vorstellt. Es war nämlich verdammt frisch!
Zurück ging es ins Hotel, wo der Tag mit einem guten Wein ausklang.

Bild 2 2004 Nummer Bild 2 2004 Nummer