titelTierauge
2004

Tag 17: Sossusvlei 

Hierauf hatte ich mich besonders gefreut - endlich die rotgoldenen Dünen des Sossusvlei zu sehen und vor jener Düne zu stehen, deren wunderbares Bild fast jedes Buch über Namibia ziert.

Da wir von Blässkranz eine bis anderthalb Stunden Weg zum Eingang des Namib-Naukluft-Parkes hatten, starteten wir unsere Tour -für unsere Verhältnisse- wieder recht frühzeitig. (So etwa gegen acht...)
Was soll's ? wir waren schließlich nicht in Namibia, um den ganzen Tag zu verschlafen!

Der Weg in den Park führte wieder vollständig über Schotterstraßen und da wir wussten, wie gefährlich diese vor allem nach Sonnenuntergang sein können, versprachen wir, bis zum Abend zurück zu sein.
Yvonne gab uns noch eine eindrückliche Warnung mit auf den Weg: auf der Straße innerhalb des Parks war vor kurzem eine junge Ex aus Europa tödlich verunglückt.

Als wir den Park endlich erreicht hatten, besuchten wir erst einmal den Sesriem-Ca?on. Durch diesen fließt bei starken Regenfällen -so etwa alle zehn Jahre- ein reißendes Wasser (der Tsauchab), das sogar das Sossusvlei mit Wasser füllen kann. Ob der Schroffheit des Gesteins, der Trockenheit und der unerbittlichen Hitze, die selbst die schattigsten Stellen erreicht, eine fast unmögliche Vorstellung!
Der Weg durch den Cañon lohnt durchaus. Sehr schöne, urwüchsige und fast gewaltige Steinformationen bieten ein romatisch-wildes Panorama. Im Sand des Flussbettes kann man die vielen Schwarzkäfer sehen, von denen einige Arten ausschließlich hier in der Gegend des Parkes vorkommen.

Die Straße entlang der Dünen entpuppte sich als extrem schlecht. Wer hier schneller als die vorgeschriebenen 40 oder maximal 50 fährt, riskiert weitaus mehr als einen Blechschaden.
Schon auf den ersten Metern waren wir von der Schönheit der sich am Horizont aufzeigenden Dünen begeistert und hielten recht häufig, um unsere Digicam zu quälen. Ein schwerer Fehler ? gingen doch diese Stopps von der ohnehin sehr begrenzten Zeit an der Dune 45 oder im Sossusvlei bzw. im Dead Vlei ab.
Wahrhaft begeister waren wir, als wir die wunderschöne Dune 45 erreichten. Diese Düne, die auf so vielen Ansichtskarten, Postern und Fotobüchern abgebildet ist, ist wirklich atemberaubend. Mit den trockenen Bäumen im Vordergrund bildet sie ein fast unvergleichliches Fotopanorama.

Die Dünen des Parks sind die höchsten der Welt und können gut 300 Meter über normalem Wüstenniveau erreichen. Auch wenn die 45 größenmäßig nicht an diese heranreicht, ist sie doch ziemlich hoch und vor allem wunderschön.

Manche Touristen erklettern diese, um einen Blick von dort oben werfen zu können. Keine Ahnung, ob das erlaubt ist. Für uns verbot es sich schon aus Respekt vor der Schönheit dieser Düne.

Dann erreichten wir den Parkplatz, der das Ende der für zweiradgetriebene Fahrzeuge zugelassenen Straße markiert. Weiter geht es hier nur per 4x4 (nur für erfahrene Fahrer zu empfehlen und natürlich ggf. nur bei umgestellter Freilaufnabe!!!) oder per Shuttle (etwa 10 bis 20€ pro Person). So wie unser Shuttlefahrer mit dem Sand kämpfen musste, waren wir froh, nicht selbst fahren zu müssen ? ganz abgesehen vom fehlenden 4x4.

Das Dead Vlei hat seinen Namen von den vielen toten Bäumen, die hier stehen. Diese sind wohl einige hundert Jahre alt und bieten einen schaurig-schönen Anblick, der unwillkürlich an diverse Wüstensagen mit Djinns, Wunderlampen und Kamelkarawanen denken lässt. Das Sossusvlei hingegen besticht vor allem wegen der wunderschönen Dünen mit ihren Windkämmen, die es umgeben und auf die die wenigen Wolken des Himmels ihre Schatten werfen.
Langsam wurde es spätere Nachmittag und die ganz besondere Sonne dieser Stunden ließ die Dünen tatsächlich ausehen, als wären sie aus Gold. Daher ist nach Möglichkeit eine Übernachtung auf dem Campingplatz innerhalb des Parks zu empfehlen ? das Abendlicht macht diese Wüste noch viel schöner, als sie am Tag ohnehin schon ist.

Wir mussten uns aber -so schwer es auch fiel- endlich von dem Anblick losreißen, wenn wir Blässkranz noch bei Sonnenlicht erreichen wollten.
Und wieder einmal schlugen wir alle Warnungen in den Wind und fuhren viel zu schnell. Wie leicht hätte das schief gehen können!
Wir hatten aber wieder mal mehr Glück als Verstand und erreichten Blässkranz rechtzeitig kurz nach Sonnenuntergang und freuten uns über die ganz eigene herzliche Gastlichkeit dieser Farm.


Blässkranz ist nicht ganz unschuldig daran, dass wir ein Jahr später nach Namibia zurückkommen sollten...

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