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Allradfahrzeug oder nicht

Die Fragestellung, ob man Namibia und Südafrika nun mit einem zweiradgetriebenen oder einem Allrad-Pkw bereisen sollte, wird seit jeher heiß diskutiert.

So gibt es gewichtige Argumente für beide Varianten und DIE richtige Antwort auf diese Frage kann mit Sicherheit so einfach nicht beantwortet werden.

Wir selbst haben Namibia und Südafrika jeweils stets mit einem normalen Pkw erschlossen und hatten an keiner Stelle das Bedürfnis, einen Allradwagen zu haben.

Die Bodenfreiheit, selbst auf der schlechtesten Farmpad, reichte bei vorsichtiger Fahrweise völlig aus und Sandwege, Matschstraßen oder ähnliches unwegsames Gelände war an keiner Stelle so schlimm, dass es mit einem Zweiradauto nicht zu schaffen gewesen wäre.

Selbst der Caprivi stellt kein Hindernis dar, sofern man nicht in die tatsächlich mit einem normalen Pkw nicht befahrbaren Nationalparks möchte. Wohlgemerkt die Nationalparks im Caprivistreifen; der Etosha, der Krüger, der Waterbergpark und die üblichen Touristenmagnete sind mit Zweirad-Pkw kein Problem.

Im Gegenteil - die Mehrzahl der Straßen ist hervorragend ausgebaut und auf diesen Straßen fährt ein Pkw wesentlich komfortabler, sparsamer und zügiger als ein Offroader.

Der viel zitierte angebliche Vorteil eines Offroaders, dass er aufgrund seiner hohen Sitzposition in den Parks eine bessere Beobachtung der Tiere ermöglichen sollte, war für uns im direkten Vergleich 4x4/2x4 nicht zu spüren. Da spielt die Jahreszeit, die gefallene Niederschlagsmenge oder das schiere Glück eine wesentlich größere Rolle.

Da wir auf unserer letzten Reise 2009 campen wollten und v.a. In die Botsuanischen Nationalparks Chobe und Moremi fahren wollten, für die Vierradantrieb vorgeschrieben ist, fuhren wir auf unserer letzten Reise einen solchen.

Klar macht Allradfahren im Gelände richtig Spaß und man fühlt sich wie Colt Seavers persönlich, wenn man so einen Panzer durch den Sand buddelt.

Auf Asphaltstraßen und Schotterpisten haben wir uns aber oft genug einen Zweiradwagen gewünscht. Eh man so eine Schrankwand in Bewegung gesetzt hat vergehen gefühlte Ewigkeiten, die Federung ist wesentlich unkomfortabler als im Pkw, Überholvorgänge waren regelmäßig unter Schweißausbrüchen und mit sehr viel Gottvertrauen zu bewältigen. Auch der Geradeauslauf des Offroaders war eher mies und das Fahren war ab einer Geschwindigkeit von 80km/h mit ständigen Richtungskorrekturen verbunden.

Meine Empfehlung lautet daher wie folgt: für Namibia und Südafrika ein normaler Pkw (sofern man kein Dachzeltcamping machen möchte), für Botsuana geht’s nicht ohne Allrad!

Eine nette Formulierung fanden wir übrigens bei der Zufahrt zum Ngepicamp bei Divundu/Caprivi (Bild):

An alle Fahrer von 4x4-Fahrzeugen:

  • Schalten Sie den Allradantrieb ein
  • Legen Sie den Untersetzungsgang ein
  • Sperren Sie Ihre Freilaufnaben
  • Kreuzen Sie die Finger (drücken Sie die Daumen)

Jeder andere fahre bitte normal weiter

(Machen Sie sich keine Sorgen, Allradantrieb ist nicht notwendig, hilft ihnen aber, die hohen Kosten für Miete oder Kauf eines Offroaders zu rechtfertigen)